Agroforst



Klimaschutz verwurzeln - Agroforst Modellregion

Seit Jahrhunderten spielen Bäume und Gehölze eine wichtige Rolle in der Kulturlandschaft des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Vielerorts zieren Streuobstwiesen, Heckenstrukturen und Alleen die Kulisse. In den vergangenen Jahrzehnten sind viele dieser Strukturen jedoch aus der Landwirtschaft verschwunden. Dabei sind Gehölze unterschätzte Alleskönner, um Ernteausfälle durch Dürre, Starkregen und Wind abzupuffern. Mit der Agroforst Modellregion feiert der Naturpark ihr Comeback in der Landwirtschaft.

Die Agroforst Modellregion im Naturpark
Um eine Modellregion für Agroforst aufzubauen, unterstützt der Naturpark von 2024 bis 2026 insgesamt zehn landwirtschaftliche Pilotbetriebe bei der Anlage naturschutzfachlich hochwertiger Agroforstanlagen. Dabei sollen vielfältige Anlagen entstehen, die die regionaltypischen Betriebsformen und naturräumlichen Besonderheiten abbilden. Durch Weiterbildungsangebote und Praxisaustauschformate werden die Erfahrungen an interessierte Betriebe weitergegeben. Das Projekt wird über zwei Jahre von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert.

So unterstützt der Naturpark die Modellbetriebe

  • Wir bieten eine kostenlose, professionelle und betriebsspezifische Agroforst Planung für Ihren Betrieb
  • Wir finanzieren und bestellen Pflanzgut und
    -materialien bis max. 7.000€
     pro Betrieb
  • Wir sensibilisieren die Öffentlichkeit zum Thema AFS
  • Wir stellen Infomaterialien und -tafeln zur Verfügung
  • Wir gestalten vielfältige Weiterbildungsangebote und vernetzen Sie mit anderen innovativen Betrieben
  • Wir organisieren Pflanz-Aktionen auf Ihrem Betrieb
  • Projektflyer: Naturpark Agroforst Modellregion
Download: Flyer (pdf - 1985 KByte)

Das sind die Vorteile von Agroforst
Agroforstsysteme schützen vor Bodenerosion. Sie haben eine hohe Kapazität an Wasserspeicherung und CO2-Bindung. Sie erhöhen die Biodiversität und weisen eine Vielfalt an Produkten auf. Damit sind sie resilienter gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels wie etwa längeren Trockenperioden oder Starkregen-Ereignissen. Die Gehölze mindern die Windgeschwindigkeit oder reduzieren bei Starkregen die Wassermengen und schützen so den Boden vor Erosion. Stehen Gehölze am Wasser, fangen sie Nähr- und Schadstoffe ab und tragen zum Erhalt der Wasserqualität bei. Da die Gehölzflächen nicht gedüngt werden, gelangen zudem weniger schädliche Stoffe wie etwa Nitrat ins Grundwasser. Außerdem entstehen weniger Treibhausgase. Die Gehölze binden zudem deutlich mehr CO2. Durch die besser geschlossenen Nährstoffkreisläufe und den Aufbau von Humus wird der Boden fruchtbarer und damit ertragreicher. Der Humus sorgt zudem dafür, dass mehr CO2 gebunden und Wasser im Boden gespeichert werden kann.
Agroforstsysteme bieten außerdem einer Vielzahl an Vögeln und Insekten einen attraktiven Lebensraum. Sie eignen sich auch für die Haltung von Nutztieren wie Rindern, Schafen oder Ziegen, die die Gründlandflächen beweiden können. Auch Hühner oder Gänse können diese Flächen nutzen. Agroforstsysteme liefern durch die Ergänzung der Ackerfrüchte um Holz und Früchte der gepflanzten Bäume oder Sträucher letztlich auch ein vielseitigeres Produktangebot.

Kontakt

Sie wollen sich um eine Teilnahme am Agroforstprojekt beim Naturpark bewerben oder haben noch Fragen? Dann wenden Sie sich an den Naturpark-Projektmanager Niklas Kullik per E-Mail an kullik@naturparkschwarzwald.de oder telefonisch unter 07223/957715-34.


Weiterführende Informationen

Manuela Bärwolff
Paul Hofmann/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
ORC Creative Commons
ORC Creative Commons
Permaculture Association Creative Commons
Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
Deutsche Postcode Lotterie
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